Wenn man schon Social Media Marketing betreibt, dann richtig. Und zwar auf mehreren Plattformen. Profimäßig, versteht sich. Dazu gehört definitiv auch Crossposting. Crossposting in Social Media ist das Teilen eines Inhalts auf verschiedenen sozialen Kanälen. Dabei gibt es einiges zu beachten, um das Maximum aus Crossposting heraus zu holen.
Was genau ist Crossposting? Wie viel Sinn macht es für euer Unternehmen? Und wie stellt ihr das am besten an?
Als Crossposting bezeichnet man das Teilen eines gleichen Beitrags auf verschiedenen Plattformen und Kanälen. Das Posten auf einem Kanal in verschiedenen Gruppen, Foren oder Diskussionen gehört dabei auch dazu.
Crosspostings kann ein effektives und wirkungsvolles Tool im Online und Social Media Marketing sein. Denn eine crossmediale Distribution erzielt ihr mehr Reichweite und Sichtbarkeit für den gleichen Inhalt. Und nicht nur das. Die weitreichende Verbreitung generiert mehr Touchpoints im Internet, über die Unternehmen, Marken und Produkte leichter gefunden werden können.
CROSSPOSTING: VOR- UND NACHTEILE
Um Abzuwägen, ob Crossposting für euch Sinn macht, solltet Ihr euch zunächst die Vor- und Nachteile bewusst machen. Diese haben wir für euch in einem Instagram-Post bereits als Carousel aufgezählt.
Vorteile
- Geringer Aufwand
- Geringere Komplexität
- Zusätzliche Zielgruppen erreichen
Nachteile
- Jede Plattform ist anders und bedarf Anpassung
- Beitrag passt (eventuell) nicht zu den Zielgruppen
- Accounts könnten keinen zusätzlichen Mehrwert bieten
EFFIZIENTES CROSSPOSTING
Mittlerweile gibt es einige Software-Tools, die das Crossposting mit Analysen, einer Kommentarübersicht und einem integrierten Veröffentlichungsplan möglich machen – und das ohne großen Arbeitsaufwand. Das wohl bekannteste Tool ist Hootsuite aus Kanada. Mit Hootsuite könnt ihr auch über euer Handy alles im Blick haben und ab 25€/Monat könnt ihr schon zehn Social Media Profile verwalten. Buffer ist auch ein beliebtes Tool: es lässt zu, diverse Softwares selbst zu integrieren und so flexibler über seine Seiten und Accounts Herr zu werden. Der Nachteil: Es ist nur auf Englisch verfügbar und vergleichsweise teuer. Later ist günstig, bietet aber keine kostenlose Version an und bei SocialPilot bietet gerade niedrigere Preise an, hat aber ein Limit an Reposts. Am Besten schaut ihr euch die verschiedenen Möglichkeiten an und überlegt, welches für eure Bedürfnisse das Richtige ist. Seid ihr “nur” auf Facebook, Pinterest und Instagram unterwegs, ist Planoly zum Beispiel eine gute Software. Mit oder ohne Tool gibt es einige Regeln, die es zu beachten gilt und die man kennen sollte. Denn jede Social Media Plattform bedarf eine andere Art des Postens.
PLATTFORMSPEZIFISCHE FORMATE BEACHTEN
Die sozialen Netzwerke bieten unterschiedliche Möglichkeiten, Regeln und Optionen, um Beiträge und Bilder bestmöglich dem User zu präsentieren. Die Reaktionen der User können je nach Plattform unterschiedlich ausfallen.
Tweets dürfen zum Beispiel maximal 280 Zeichen umfassen. Relevante Hashtags sollten auf jeden Fall verwendet werden. Gerne auch als Teil des Satzes. Bei Facebook darf der gepostete Text zwar deutlich länger sein, Hashtags funktionieren hier aber weniger gut. Bei XING könnt ihr Hashtags vergessen. Bei LinkedIn solltet ihr wiederum maximal drei Hashtags verwenden, weil ihr mit dem Post ansonsten als Spam-Verdächtig gilt. Bei LinkedIn-Anzeigen habt ihr auch eine Maximalanzahl der Zeichen inklusive Leerzeichen: 255. Haltet es hier deshalb kurz und knackig – wie es bei der Werbung heutzutage üblich ist. Auf Instagram hingegen könnt ihr euch, was Hashtags betrifft weitaus mehr austoben. Dort könnt ihr maximal 30 Hashtags verwenden und bei der Textlänge auf 2.200 Zeichen gehen. Beachtet aber, dass der Text nach drei Zeilen verborgen wird und der User nur durch eigenes Zutun den gesamten Text einsehen kann. Falls ihr nun doch über diese 2.200 Zeichen kommen solltet, könnt ihr alternativ bei vielen Softwares auch einen Kommentar gleich mit posten, in welchen ihr den restlichen Text einfügt. Und das war allein die Copy. Wenn es um die verschiedenen Formate geht, existieren auf den verschiedenen Social Media Kanälen gravierende Unterschiede. Auf Instagram sind Stories eines der beliebtesten Formate, um die User zu erreichen, denn über die Jahre hinweg, haben Unternehmen gelernt, es richtig einzusetzen. Mit den Reels habt ihr jetzt die Chance, experimentierfreudiger und – ähnlich wie auf TikTok – unterhaltsamer aufzutreten. Auf Facebook funktionieren Stories weniger, hier erreicht ihr eure Zielgruppe am Besten in Gruppen, über Veranstaltungen oder auch über einen Post in eurem Feed. Auf LinkedIn ist der stetige Wechsel entscheidend. Ihr könnt eure Follower informieren, ein Interview hochstellen oder auch eine kleine Umfrage starten.
Solltet ihr nicht nur ein Unternehmensprofil haben, sondern auch Admin einer Gruppe oder einfach nur Teil einer Gruppe oder eines Forums auf der selben Plattform sein, ist es sinnvoll euren Beitrag auch in den verschiedenen Gruppen und Foren zu teilen. Hier gibt es leider teilweise etwas strengere Regeln: Bei XING ist es zum Beispiel erlaubt, den selben Beitrag in maximal drei Gruppen zu teilen. Auch bei Twitter gibt es seit 2018 Begrenzungen. Facebook hingegen arbeitet anscheinend daran, dass ihr bald eure Inhalte von Instagram auch einfach auf Facebook teilen könnt.
Die folgenden Schritte sollten also durchdacht sein und einer ausgearbeiteten Strategie folgen. Wichtig ist dabei vor allem, dass eure Beiträge gezielt auf die jeweilige Online-Plattform und auf dieser von euch dort befindlichen Zielgruppe angepasst sind. Jede Social Media Plattform bietet euch unterschiedliche Möglichkeiten diese zu erreichen.
CROSSPOSTING: CASE STUDY
Wir bei ALL:AIRT nutzen Crossposting zum Beispiel für unsere wöchentlichen Social News. Dieses Update ist Persona übergreifend und deshalb auf fast jedem Kanal unserer Agentur vertreten: LinkedIn, Facebook, Instagram, unseren Newsletter und natürlich über unseren Blog. Auf Instagram machen wir hierfür eine eigene animierte Story, die kurz die News anschneidet und auf unseren Link im Bio hinweist. Der wiederum führt zu unserem Blog auf unserer Website.
Auf Facebook posten wir die Social News auch im Vergleich zu LinkedIn in leicht abgeänderter Variante.
VS.
Selbst der Content variiert ein wenig, da wir über LinkedIn unsere professionelle Seite hervorheben möchten. Tipps für ein Erfolgreiches Content Marketing auf Social Media findet ihr „hier“.
Überlegt euch also, welche verschiedenen Medien-Formate ihr auf welchem Kanal verwenden wollt. Diese Medien-Formate solltet ihr dann über diese unterschiedlichen Kanäle seeden also verbreiten. Die richtigen Posting-Zeiten und die Häufigkeit eines Posts variieren hier teilweise immens und sollten unbedingt eingehalten werden.
Legt euch ein paar Regeln zurecht und erstellt einen Plan, wie ihr euch als Unternehmen in den sozialen Medien zeigen wollt. Wie machen es andere Unternehmen auf der Social Media Plattform? Wollen sie, dass die User konkrete Fragen mit Emojis beantworten? Oder doch nur mit einer Reaktion beliebiger Art?
Bei LinkedIn habt ihr beispielsweise vor allem Business-User, die auch international agieren. Macht es für euer Unternehmen also Sinn, den Beitrag auf Englisch zu verfassen? Auf Instagram sind hingegen als Unternehmen vor allem eure eigenen und potentielle Mitarbeiter privat unterwegs. Dementsprechend sollten die Themen und die Aufbereitungen gewählt sein.
Ihr könnt den selben Content mit verschiedenen Bildaufhängern wählen oder verschiedene Teilaspekte des Beitrags betonen. Man muss das Rad nicht immer neu erfinden, oft lassen sich Infografiken, die ihr nur auf einem Kanal geteilt habt wieder verwenden. Schon gepostete Themen lassen sich erweitern, da sich Social Media jeden Tag verändert und die Trends oft schnelllebig oder sehr komplex sind und ihr sie in einem Beitrag nicht vollumfassend besprechen könnt. Solange ihr euch nicht wiederholt, ist das vollkommen in Ordnung. Außerdem müsst ihr nicht jede Woche neuen Content produzieren, mit einer strategischen Vorgehensweise lässt sich Content auch ganz einfach vorproduzieren. In diesem Beitrag zeigen wir euch, wie wir das gemacht haben: „Content Creation: ein Shooting, Content ohne Ende. Am Beispiel VerMa.“
Crossposting in Social Media ist also sinnvoll, denn es spart euch eine Menge Zeit und führt zu mehr Reichweite für eure Inhalte. Seid euch nur im Klaren, dass ein erfolgreiches Crossposting eine gezielte Strategie erfordert und ihr eure Beiträge an die verschiedenen Netzwerke und deren User anpasst. Falls Ihr das lieber jemand anderen machen lassen wollt, der bereits Erfahrung mit Crossposting hat, könnt Ihr uns die Arbeit überlassen. Wir helfen euch gern!