Influencer Kooperationen – Worauf kommt es an?

Was es mit Influencer Marketing auf sich hat, haben wir dir bereits in einem der letzten Beiträge näher erläutert. Jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter und finden heraus, was genau erforderlich ist, um eine erfolgreiche Influencer Kooperation auf die Beine zu stellen.

Und wie läuft das jetzt eigentlich?

Eine Kooperation auf Social Media ist, wer hätte es gedacht, eine Zusammenarbeit, die auf den sozialen Plattformen stattfindet. Oftmals wird das Ganze mit Instagram Marketing gleichgesetzt, da man vor allem hier in den Beiträgen und Stories von Influencern angesprochen wird, die die verschiedensten Produkte und Dienstleistungen bewerben. Doch Instagram ist längst nicht der einzige Kanal, auf dem Kooperationen stattfinden können, ganz im Gegenteil. Es kommt immer darauf an, wo sich die jeweilige Zielgruppe aufhält. 

Was jedoch auf allen Plattformen zählt, sind die 3 R’s – Reichweite, Relevanz und Resonanz.

Werfen wir einen Blick darauf:

Reichweite

Die Reichweite beschreibt die Anzahl an Menschen, die du mit deinem Account erreichst. Bei Kooperationen können beide Seiten profitieren und die Reichweite des jeweils anderen nutzen, um selbst mehr gesehen zu werden. Vergiss dabei allerdings nicht, dass vor allem im Bereich der Nano- und Micro-Content-Creator mehr Glaubwürdigkeit herrscht. Hier ist es also sinnvoll, mehrere kleine Influencer zu akquirieren.

Relevanz

Relevante Content Creator verbreiten die Inhalte, die für dich und deine Marke von Bedeutung sind. Gibt es keine Gemeinsamkeiten oder Schnittstellen zwischen dir und dem Influencer, ist es kaum möglich, Glaubwürdigkeit an deine Followerschaft zu vermitteln. Eher im Gegenteil. Und das sollten wir vermeiden. 

Resonanz

Hierunter fallen sowohl das Engagement, welches die ausgewählten Influencer in ihre Contentgestaltung setzen als auch die Reaktionen der Follower auf die Inhalte. Du musst dich also entscheiden, ob du mit jemandem zusammenarbeiten möchtest, der sich und seine Kreativität selbst in die Postings einbringt und diesen seine ganz eigene Note verleiht oder ob dir nach Schema F erstellte Inhalte genügen. 

6 Schritte zur erfolgreichen Influencer Kooperation

Was braucht es also, um eine Influencer Kooperation erfolgreich abzuwickeln? Wir zeigen es dir ganz ausführlich:

1. Finde den passenden Influencer

Um den geeigneten Content Creator zu finden, musst du erst einmal die bekanntliche Spreu vom Weizen trennen.

Dabei solltest du dir Folgendes überlegen:

  • Welche Personen sind geeignet? Gibt es bekannte Influencer in deinem Interessengebiet und wenn nicht, wie kannst du weiter vorgehen, um an Informationen zu kommen? Hier ist wahres Brainstorming gefragt. 
  • Gibt es vielversprechende Newbies, mit denen eine Kooperation möglicherweise schneller und einfacher realisierbar ist als mit den ganz Großen?
  • Welche Dimensionen soll die Kooperation haben? Hier musst du dich zwischen Nano-, Micro- und Macro-Influencer entscheiden. Was ist möglich, was ist sinnvoll?
  • Gibt es möglicherweise Accounts, die bereits mit dir und deiner Marke in Kontakt getreten sind? Anfragen, Vertaggungen oder Hashtags? Hier könnte von Haus aus Interesse an einer Zusammenarbeit bestehen.

All diese Fragen können ziemlich schnell ziemlich überwältigend werden. Hierbei können sowohl spezielle Influencer-Agenturen als auch Tools zur Hilfe genommen werden.

Hier sind ein paar Beispiele für Services und Tools, die für die Suche und Datenauswertung von Vorteil sein können:

  • BuzzSumo – liefert basierend auf Daten von verschiedenen sozialen Netzwerken ein Ranking bekannter Personen und zeigt, welche Inhalte von wem gern geteilt wurden
  • Hashtaglove – Vernetzungsplattform aus Deutschland, welche diverse Social-Media-Kanäle sowie Macro- und Micro-Influencer umfasst
  • HitchOn – Plattform, auf der Unternehmen ihre Kampagnen via Ausschreibung posten und Influencer sich darauf bewerben können
  • Reachbird – Vermittlung von Influencer-Kontakten
  • Similar Web – auf Wettbewerbsanalyse ausgerichtet, stellt u. a. Daten zu Besucherzahlen und Traffic einer Website bereit
  • Smarp – Ziel ist es, die eigenen Mitarbeitenden zu „Influencern“ zu machen bzw. sie zu motivieren, selbst Inhalte zu teilen
  • TopBlogs – konzentriert sich auf die besten deutschsprachigen Blogs

2. Prüfe, ob ihr beide kompatibel seid

Die erste Vorauswahl ist geschafft, Runde 2 geht sofort weiter. Jetzt geht es darum, welche der Personen tatsächlich am besten dich und dein Unternehmen matched. 

Auch hier kannst du dir als Unterstützung die folgenden Fragen stellen: 

  • Welche Inhalte möchten die Follower der Influencer sehen, die es in deine Vorauswahl geschafft haben? Und inwiefern passt das mit dem zusammen, was du mit deiner Brand vermitteln möchtest? 
  • Wie schätzt du deine eigene Community ein? Inwiefern lassen sie sich auf eine Werbefigur von außen ein? 
  • Welche Kanäle nutzt der Influencer und hält sich deine Zielgruppe dort auf?
  • Wie loyal ist die Person? Oder anders formuliert: Wirbt sie ständig für neue Produkte, verfolgt dabei keine gerade Linie und wirkt damit wenig glaubwürdig?
  • Hast du etwas sind er Vergangenheit des Influencers gewühlt? Gab es eventuell massive Fehltritte, die sich auch heute noch negativ auf dich und deine Brand auswirken könnten? 

Neben der ganz genauen Begutachtung von potenziellen Kooperationspartnern auf Social Media solltest du auch deine eigene Rolle in dem ganzen Konstrukt bedenken. Was versprichst du dir von einer Zusammenarbeit? Was sind die konkreten Vorteile für beide Seiten? Welche Kosten bist du bereit, dafür auf dich zu nehmen? 

3. Starte die erste Kontaktaufnahme

Hast du all die obenstehenden Fragen beantworten können und bist startklar für den nächsten Step? Dann wird es jetzt ernst, denn der erste direkte Kontakt mit einem potenziellen Influencer steht kurz bevor. 

Die meisten Influencer, besonders die mit einer hohen Reichweite, bekommen täglich Anfragen. Ob per Mail, DM oder Anruf. Es gilt hier also besondere Vorsicht und eine Allerweltsanfrage a la Copy Paste darfst du dir hier nicht erlauben. Natürlich spricht nichts dagegen, mit der Tür ins Haus zu fallen und direkt zu Beginn eine Kooperation anzusprechen. Der charmantere Weg ist allerdings, langsam eine Connection aufzubauen – über Likes, Kommentare, Einladungen zu Events ect. 

4. Schlage eine Kooperation vor

Ist der erste Kontakt hergestellt, kann es nun mit dem „Businesstalk“ weitergehen. Auch hier geht nichts ohne System. Das entsprechende Angebot darf keine Fragen offenlassen. Gestalte die Anfrage also so konkret wie möglich, sodass es nicht zu einem aufwendigen Hin und Her kommt und womöglich das Interesse auf der anderen Seite verloren geht. 

Wie muss eine entsprechende Anfrage also aussehen?

Wir zeigen es dir: 

  • Wer bist du? Was bietest du an? Wofür steht deine Brand? 
  • Wie bist du auf die Person aufmerksam geworden? Warum denkst du, passt ihr zusammen? An wen kann sich gewendet werden, wenn es Fragen zum Projekt gibt? Je mehr persönlicher Bezug aufgebaut wird, desto besser.
  • Welchen Inhalt erwartest du und was möchtest du dafür vergüten? 
  • Welcher Zeitrahmen ist angesetzt? Das bezieht sich sowohl auf die Art der Zusammenarbeit als auch über die Fertigstellung der jeweiligen Inhalte. 

All diese Checkpoints mögen auf den ersten Blick selbsterklärend scheinen, sind aber keinesfalls selbstverständlich. Oftmals fehlt die Zeit, persönliche Nachrichten zu schreiben, daher reicht es bei einigen Brands nur für allgemeine Standardnachrichten. Wie das ankommt, kannst du dir sicher denken.

5. Arbeitet gemeinsam die konkrete Kampagne aus

Ist bis hierhin alles glatt gelaufen und der Influencer ist ebenfalls an einer Kooperation interessiert, geht nun die Arbeit so richtig los. Jetzt ist es an der Zeit, die Zusammenarbeit konkret zu planen. Darunter fallen beispielsweise das Sammeln von Ideen und das Festlegen von konkreten Zeitplänen. Außerdem muss ganz genau festgehalten werden, auf welche Art und Weise die Kommunikation untereinander sattfinden wird, sodass die gegenseitige Erreichbarkeit stets gewährleistet ist. Natürlich sollte auch besprochen werden, welche Kennzahlen es zu beobachten gilt und welche Partei welche Auswertung übernimmt.

Nicht zu vernachlässigen ist auch der rechtliche Part: Dies gilt zur Absicherung beider Seiten. Wer muss was erfüllen, damit die Kooperation rechtlich gesichert ist? Nicht zu vergessen ist hier auch das Telemediengesetz, welches unter anderem besagt, dass Werbung stets als solche gekennzeichnet werden muss. Das gilt natürlich auch für Kooperationen, da sie „der [Förderung] des Absatzes von Waren [oder] Dienstleistungen [dienen].“ 

6. Halte den Kontakt und wertet die Kampagne gemeinsam aus

Auch bei der Auswertung der Kampagnenergebnisse steht Teamwork im Vordergrund. Auf der einen Seite wissen Influencer am besten über ihre eigenen Kennzahlen Bescheid und können dir als Partner alles Notwendige an Daten zusenden. Auf der anderen Seite ist ein kollegiales, transparentes und aufrichtiges Miteinander die beste Voraussetzung für zukünftige gemeinsame Projekte. 

Social Media Kooperationen sind nie einseitig. Es ist ein Geben und Nehmen für beide Parteien. Und wenn du einmal herausgefunden hast, wie das Ganze abläuft, so werden dir zukünftige Kooperationsanfragen leichter fallen und du kannst dir Stück für Stück ein eigenes Portfolio an zuverlässigen Kooperationspartnern zusammenstellen. 

Was musst du bei Social-Media-Kooperationen beachten? No-Gos und Must-Haves im Überblick 

Was geht und was geht gar nicht bei Influencer Kooperationen?

Wir verraten es dir kurz und knapp:

Dos

  • Klare Kommunikation: In jeder Beziehung, sowohl geschäftlich als auch privat, ist gute Kommunikation unabdingbar. Für die Kooperation sollte genau festgelegt werden, was unter welchen Bedingungen abläuft, um so Missverständnissen vorzubeugen. 
  • Strategieplan erstellen und Zeitplan entwerfen: So können beide Parteien zu jedem Zeitpunkt nachprüfen, wer wann mit welcher Verantwortlichkeit beauftragt ist. 
  • Transparenz: Neben den rechtlichen Aspekten spielt hier auch die Glaubwürdigkeit der Influencer eine Rolle. Wie bereits oben beschrieben, muss Werbung eindeutig als solche gekennzeichnet werden.  
  • Freiraum bieten: Kooperationen sollten immer auf den Ideen von allen Parteien beruhen. Du gibst den Rahmen vor, allerdings sollte sich dein Content-Partner auch in diesem frei bewegen können und bei dir auf Kompromissbereitschaft treffen. Nur so können die Inhalte möglichst authentisch vermarktet werden. 
  • Wertschätzung: Für viele, jedoch noch lange nicht für alle selbstverständlich. Respekt und Anerkennung für die ausgeführte Arbeit sollten nie vergessen werden.
  • Regelmäßiger Kontakt: Ein kontinuierlicher Austausch während und nach der Kampagne ist von großer Bedeutung. 

Don‘ts

  • Wahllose Kontaktaufnahme: Potenzielle Kooperationspartner wissen genau, wenn du Standardnachrichten verwendest und dich vorher nicht mit der Person, ihrem Account und ihren Inhalten auseinandergesetzt hast. 
  • Falscher Fokus: Vergiss nicht, „hinter die Kulissen“ zu schauen. Follower und Interaktionen sind kaufbar, achte also auf die tatsächliche Reichweite des Contents und lass dich von hohen Zahlen nicht blenden. 
  • Zu strenge Vorgaben: Die Community von Influencern kann oftmals sehr gut einschätzen, wann etwas nicht dem entspricht, was sie sonst gewohnt sind. Hat der erstellte Werbe-Content also keine persönliche Note, sondern wird womöglich von mehreren Accounts in der gleichen Weise präsentiert, sorgt das für Frust in der Followerschaft und natürlich auch für Unmut beim Kooperationspartner.  
  • Nervige Anrufe und Mails: Sowohl bei der ersten Kontaktaufnahme als auch bei der späteren Zusammenarbeit gilt: Gut Ding will Weile haben. Gib den potenziellen Kooperationspartnern ausreichend Zeit, um auf deine Nachricht zu reagieren. Massenmails sorgen nur für Abneigung und Desinteresse am Projekt. Und während laufenden Kooperationen werden nicht umsonst konkrete Zeitpläne erstellt. Ständiges Nachfragen ist also nicht notwendig.
  • Fehlende Professionalität: Influencer werden zu deinen Geschäftspartnern. Halte dich also an Absprachen und begegne ihnen mit dem gleichen Respekt, den du selbst erwartest. Falsche Überlegenheit und unangebrachte Machtspielchen finden hier keinen Platz. 

Fazit

Influencer-Kooperationen in den sozialen Medien können ein sehr effektives Tool in deinem Online-Marketing-Mix sein. Mit verhältnismäßig geringem Aufwand kannst du deine gesetzten Marketingziele erreichen und deine Brand weiter voranbringen. Wenn du die notwendigen Schritte sowie Dos and Don‘ts beachtest, sollte einer erfolgreichen Kooperation nichts im Wege stehen.

Jetzt weißt du ja, wie’s geht! 

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