„Was geht ab, Leute?“ – Wenn du gehofft hast, damit die Gen Z zu erreichen, ist es wahrscheinlich schon zu spät. Mit einer durchschnittlichen Aufmerksamkeitsspanne von nur 8 Sekunden haben sie keine Zeit für langwierige Begrüßungen oder altmodische Marketingstrategien. Doch wie hält man die Aufmerksamkeit einer Generation, die so schnell weiterwischt?
Als Social-Media-Nutzerin, die sich sowohl der Generation Y als auch der Generation Z zugehörig fühlt, erkenne ich viele feine Unterschiede zwischen diesen beiden Generationen, auch wenn mir einige Nuancen möglicherweise entgehen.
Eines ist jedoch klar: Die einfache Aufteilung in „alt“ (Gen X und Babyboomer) und „jung“ (Gen Z und Millennials) greift zu kurz. Social-Media-Strategen müssen diese Nuancen verstehen, um Generation Z gezielt anzusprechen.
1. Generationen im Überblick
Generation X (ca. 1960er bis 1980er Jahre): Diese Generation fungiert als Brücke zwischen den Babyboomern und den Millennials. Sie hat den technologischen Wandel aktiv miterlebt und setzt auf Pragmatismus und Sicherheit. Die ersten Computer und die Mondlandung im Fernsehen zählen zu ihren prägenden Erlebnissen.
Millennials (Generation Y) (1981-1996): Diese Generation ist die erste der Digital Natives. Millennials nutzen die digitale Welt intuitiv und gestalten diese aktiv mit. Die älteren unter ihnen erinnern sich noch an Zeiten vor dem Internet, während die jüngeren bereits tief in die digitale Welt eingetaucht sind.
Generation Z (1997-2010): oft auch als Zoomer bekannt, ist die erste Generation, die von Anfang an in der digitalen Welt aufgewachsen ist. Für sie sind Plattformen wie Instagram, Snapchat und TikTok ganz natürliche Kommunikationsmittel. Als das erste iPhone auf den Markt kam, waren sie noch Kinder, und ihre Jugend war von Anfang an stark durch Apps und Social Media geprägt. Diese Generation ist stets online, hat frühzeitig Herausforderungen wie den Klimawandel und pandemische Unsicherheiten erlebt und strebt nach echten Veränderungen. Sie haben nicht nur beeindruckende Bilder und Videos zu bieten, sondern wollen die Welt aktiv zu einem besseren Ort machen – aber wie gelingt das?
2. Gen Z: Trendopfer oder echte Weltverbesserer?
Gen Z ist eine faszinierende Mischung aus traditioneller Wertebasis und moderner Technologie. Diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen setzen sich vehement für Themen wie Multikulturalität und Menschenrechte ein. Sie zeigen starkes Engagement in Bereichen wie Gleichberechtigung, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit und nutzen ihre Social-Media-Reichweite, um ihre Überzeugungen effektiv zu verbreiten.
2.1 Authentizität ist entscheidend
Ehrlichkeit und Authentizität sind für Gen Z von größter Bedeutung. Marken, die erfolgreich mit dieser Generation kommunizieren möchten, müssen transparent und aufrichtig sein. Diese Generation hat ein sehr gutes Gespür dafür, was echt und was künstlich ist. Alles, was inszeniert oder aufgesetzt wirkt, wird schnell durchschaut und abgelehnt. Ihre Skepsis gegenüber herkömmlichen Werbestrategien ist hoch.
2.2 Nutzung visueller Plattformen
Bilder und Videos sind unverzichtbar, um die Aufmerksamkeit von Gen Z zu gewinnen. Plattformen wie Instagram und TikTok bieten ideale Bühnen, um kreative und dynamische visuelle Inhalte zu teilen. Visueller Content zieht sie stärker an als textlastige Inhalte, da sie es gewohnt sind, Informationen schnell zu verarbeiten. Ein gut gestalteter visueller Beitrag kann in wenigen Sekunden eine starke Botschaft vermitteln.
2.3 Prägnant sein
Die Aufmerksamkeitsspanne der Generation Z ist kurz. Deshalb müssen Botschaften schnell und prägnant auf den Punkt gebracht werden. Lange Texte oder umständliche Erklärungen haben kaum eine Chance, wahrgenommen zu werden. Kurzvideos und knackige Beiträge sind ideal, um ihre Aufmerksamkeit zu fesseln und eine klare, unmissverständliche Botschaft zu vermitteln.
2.4 Aktuelle Trends nutzen
Gen Z liebt Trends. Sie sind ständig auf der Suche nach dem Neuesten und Aufregendsten. Es ist wichtig, am Puls der Zeit zu bleiben und aktuelle Trends zu nutzen, um Relevanz und Interesse zu erzeugen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Die genutzten Trends müssen authentisch wirken und zur Markenidentität passen. Trend-Jumping ohne substantielle Basis kann als opportunistisch aufgefasst werden und der Marke schaden.
2.5 Influencer-Marketing
Authentische Influencer spielen eine entscheidende Rolle. Marken sollten Influencer wählen, die glaubwürdig und authentisch sind und zur Markenidentität passen. Influencer, die echte und unverfälschte Inhalte teilen, sind in der Lage, eine starke Verbindung zu ihrer Community aufzubauen. Dies überträgt sich auch auf die Marken, mit denen sie zusammenarbeiten.
3. Erfolgreiche Marketingstrategien für Gen Z
3.1 Nutzung der richtigen Kanäle: Plattformen wie TikTok und Instagram sind für die Ansprache von Gen Z unerlässlich. Auf diesen Plattformen sind visuelle und interaktive Inhalte besonders effektiv. Snackable Content, also leicht konsumierbare Inhalte wie kurze Videos und Stories, ist entscheidend, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen und zu halten.
3. 2 Authentischer Content: Der Content muss ehrlich und authentisch sein. Verwende eine persönliche Sprache und biete Einblicke hinter die Kulissen der Marke. Zeige wahre Geschichten, die die Werte der Marke widerspiegeln. Teile den Alltag, zeige den Herstellungsprozess oder gib den Mitarbeitenden eine Stimme. Diese Art von Content schafft Nähe und Vertrauen.
3.3 Community Management: Aktives Community Management ist unabdingbar. Schnelles Feedback und persönliche Interaktionen sind entscheidend, um Vertrauen und Engagement zu fördern. Marken sollten sich aktiv in Diskussionen einbringen und auf Kommentare und Nachrichten zeitnah reagieren. Regelmäßige Events wie Live-Sessions oder Q&A-Runden fördern eine direkte Interaktion und binden die Community stärker ein.
3.4 Haltung zeigen: Gen Z identifiziert sich stark mit Unternehmen, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und Stellung beziehen. Sei es Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit oder Menschenrechte – Marken sollten ihre Position klar und transparent kommunizieren und sich zu ihren Werten bekennen. Aber ganz wichtig: Sich selbst treu bleiben und kein Greenwashing betreiben!
Fazit
Um Generation Z erfolgreich anzusprechen, müssen Marken ihre dynamischen Vorlieben und Herausforderungen verstehen und authentische Inhalte liefern. Aufgesetztes Marketing wird von dieser Gruppe schnell durchschaut und abgelehnt. Ehrlichkeit, Authentizität und Offenheit sind entscheidend, um Vertrauen und Engagement zu gewinnen. Eine angepasste Marketingstrategie und echte Beispiele helfen, effektiv mit dieser anspruchsvollen Zielgruppe zu kommunizieren.
Durch die Nutzung der richtigen Kanäle, das Erstellen authentischen Contents, aktives Community Management und das Zeigen klarer Haltung können Marken eine starke Verbindung zu Generation Z aufbauen. Die Verwendung von Social-Media-Management-Tools, Design-Tools, Social Listening und die Zusammenarbeit mit authentischen Influencern sowie der Einsatz von User-Generated Content stärken die Glaubwürdigkeit der Marke und gewährleisten eine erfolgreiche Ansprache dieser Generation.
Das Beste, was Marken tun können, ist, einen Social Media Manager aus der Generation Z einzustellen, der die Bedürfnisse und Erwartungen dieser Generation aus erster Hand kennt. So lassen sich Marketingstrategien und Inhalte gezielt auf diese Zielgruppe zuschneiden und nachhaltiger Erfolg erzielen.